Colombine und Scaramuccio

Meißner Porzellanfiguren. – Wer kennt wohl nicht das eine oder andere dieser reizvollen und originellen Werke der Meißner Kleinplastik, die zu einem bezaubernd liebenswürdigen Spiegel der Welt des Rokoko geworden sind? Ihr eigentlicher Schöpfer war Johann Joachim Kändler (1706-1775), Modelleur der Meißner Porzellanmanufaktur seit 1731. Seine Einzelfiguren und Gruppen verwerten Anregungen aus Bildern und Stichen der Zeit.

Als Darstellungsstoffe begegnen Mythologie und Allegorie, Theater, besonders die italienische Komödie („Colombine und Scaramuccio“), Ballett, Maskeraden und fremde Völker, sie werden versetzt in eine Welt spielerisch graziöser Kunst en miniature. Aus diesem Geiste heraus mögen auch vorliegende „musikalische Miniaturen“ verstanden und interpretiert sein. Die Porzellanplastik in ihrer heiteren Gelöstheit, in ihrer Unbeschwertheit, mit ihren „Glanzlichtern“ war nur Anregung für die kompositorische Gestaltung – möge sie weiter­wirken in einer von Leichtigkeit und Durchsichtigkeit getragenen Wiedergabe, die ihre besondere Farbe und Lebendigkeit durch die Mitwirkung der verschiedenen Schlaginstrumente erhält – ähnlich wie das Porzellan erst im Lichte wahrhaft lebendig erscheint